Helden der Schlacht by Scarrow Simon

Helden der Schlacht by Scarrow Simon

Autor:Scarrow, Simon
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2020-04-20T08:34:20+00:00


KAPITEL 18

Auf dem Bergkamm brachte Macro sein Pferd zum Stehen und spähte auf die Straße hinunter, die zur Brücke führte. Die meisten Männer, die dem Brückenbau zugeteilt waren, arbeiteten gerade ein Stück flussaufwärts, wo sie neue Pfosten ins Flussbett schlugen. Die Pfosten waren so angeordnet, dass die daran befestigten Planen die angeschwemmten Balken zum Ufer ablenken würden, damit sie die Brücke nicht beschädigen konnten. Ein Teil der Legionäre war den Beschaffungstrupps zugeteilt, die auf den Hängen zu beiden Seiten des Flusses Bäume fällten. Eine Handvoll Männer übernahm die Bewachung der Brücke. Von den Wagen des Trosses war weit und breit nichts zu sehen, ebenso wenig von den syrischen Hilfstruppen. Macro hatte insgeheim gehofft, dass Orfitus sein Vorhaben aufgeben würde, auf eigene Faust zum General zu gelangen, und zur Brücke zurückgekehrt war, sodass Macro ihn nicht erst aufspüren musste.

Seine Aufmerksamkeit wandte sich den Reparaturarbeiten zu. Ein Brückenbock war bereits erneuert worden, doch der zweite fehlte noch. Die Lücke in der Mitte hatte man vorläufig mit ein paar Brettern geschlossen, mit einem Geländer auf beiden Seiten. Breit genug für einen Mann oder ein Pferd, aber sicher nicht geeignet, das Gewicht eines Wagens zu tragen. Macro seufzte, als ihm bewusst wurde, dass es noch Tage, wenn nicht Wochen, dauern würde, bis die Brücke instand gesetzt war und der dringend benötigte Nachschub nach Thapis geliefert werden konnte.

Er schnalzte mit der Zunge, drückte seinem Pferd die Fersen in die Flanken und deutete mit dem Arm nach vorne – das Signal für Decurio Spathos und seine Reiterschwadron, ihm zu folgen. Optio Phocus schloss zu Macro auf und ritt an seiner Seite den Weg zur Brücke hinunter.

»Ich schätze, wir werden zwei, drei Tage brauchen, um Präfekt Orfitus einzuholen, Herr.«

»Das denke ich auch«, stimmte Macro zu. »Vorausgesetzt, wir bringen die Pferde heil auf die andere Seite.«

Phocus betrachtete den schmalen Steg, der sich über den reißenden Fluss spannte. »Leicht wird es nicht.«

»Ach, findest du?«, konterte Macro sarkastisch. »Danke – da wäre ich von allein nie draufgekommen, Optio.«

»Tut mir leid, Herr.«

Als sie ebenes Gelände erreichten und sich der Brücke näherten, wurden sie von dem Centurio empfangen, der die Abteilung anführte. Der Mann erhob sich von seinem Feldschreibtisch, auf dem sich die Wachstafeln mit seinen Plänen und Berechnungen stapelten.

»Centurio Macro, nehme ich an?«

»Höchstpersönlich.« Macro schwang sich aus dem Sattel und rieb sich das Gesäß. »Wie geht es voran, Munius? Ihr scheint keine großen Fortschritte zu machen.«

Das Lächeln des Mannes schwand, und er kratzte sich am Kopf. »Mag sein. Aber diese verdammten Rebellen machen es uns nicht gerade leicht.«

»Wie das?«

»Sie lassen immer wieder Baumstämme den Fluss herunter. Nicht ständig, verstehst du, es können auch mal zwei Tage vergehen, aber dann fangen sie wieder an und machen die ganze Arbeit zunichte. Es ist wahrscheinlich nur eine kleine Gruppe, deshalb dauert es eine Weile, bis sie genug Bäume gefällt haben und uns eine Ladung herunterschicken. Trotzdem haben wir die Atempausen genutzt, um einen Schutzschild aufzubauen, der die Stämme von der Brücke ablenken wird. Sobald wir das geschafft haben, können wir das Mittelstück fertigstellen.« Munius überlegte einen Moment, um die dafür nötige Zeit zu überschlagen.



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